Wer viel mit dem Flugzeug reist, kennt die Situation: Beim Sicherheitscheck am Flughafen wird besonders genau hingeschaut, wenn es um elektronische Geräte geht. Smartphones, Laptops und Tablets gehören selbstverständlich ins Handgepäck – aber was ist mit Ladegeräten? Vor allem Powerbanks oder leistungsstarke Mehrfachadapter sorgen oft für Rückfragen.
Viele Reisende nehmen neben dem klassischen Laptop-Netzteil auch ein USB-C Ladegerät für Smartphone und Tablet sowie ein tragbares Reiseladegerät mit integrierter Batterie mit. Doch nicht jedes Produkt ist automatisch erlaubt. Kapazitätsgrenzen, fehlende Kennzeichnungen oder nicht erfüllte EU-Standards können im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Ladegerät beschlagnahmt wird.
Dieser Artikel erklärt, welche Sicherheitsstandards Ihr Reiseladegerät erfüllen muss, um die Flughafenkontrolle problemlos zu passieren – und wie Sie schon beim Kauf die richtige Wahl treffen.

Warum Flughäfen Ladegeräte besonders prüfen
In den letzten Jahren gab es mehrere Vorfälle, bei denen Lithium-Ionen-Batterien überhitzt sind oder gar Brände ausgelöst haben. Deshalb achten Flughäfen und Airlines verstärkt auf Ladegeräte, Powerbanks und andere elektronische Zubehörteile.
Besonders im Fokus stehen:
- Portable Reiseladegeräte mit Lithium-Batterien (z. B. Powerbanks).
- USB-C Schnellladegeräte mit hoher Leistung für Laptops, die direkt an die Steckdose angeschlossen werden.
Ein Business-Reisender, der ein 65W USB-C Ladegerät für Laptop und Smartphone oder eine 20.000mAh Powerbank als Reiseladegerät mitführt, muss sicherstellen, dass diese Geräte alle relevanten Normen erfüllen.
Kapazitäts- und Energiegrenzen für tragbare Reiseladegeräte
Die wichtigste Regel betrifft die Kapazität von Powerbanks, die als tragbare Reiseladegeräte mit USB-C Ausgang genutzt werden:
- ≤100Wh: problemlos im Handgepäck erlaubt (z. B. Powerbanks mit 10.000 oder 20.000mAh).
- 100–160Wh: nur mit Genehmigung der Fluggesellschaft.
- >160Wh: komplett verboten, weder im Handgepäck noch im aufgegebenen Gepäck.
So berechnet man die Wattstunden (Wh):
Wh = (mAh ÷ 1000) × 3,7V
Ein Beispiel: Eine 20.000mAh Powerbank als Reiseladegerät entspricht etwa 74Wh und liegt damit klar unter der 100Wh-Grenze – sie ist also unproblematisch. Eine 30.000mAh-Variante könnte dagegen knapp an die Grenze stoßen.
Praktischer Tipp: Achten Sie darauf, dass die Wh-Angabe deutlich auf dem Gerät aufgedruckt ist. Fehlt diese Kennzeichnung, kann die Sicherheitskontrolle das Ladegerät ablehnen.
Relevante EU- und internationale Sicherheitsstandards
Neben der Kapazität sind auch Zertifizierungen entscheidend, wenn es um ein sicheres USB-C Ladegerät für Reisen geht.
- CE-Kennzeichnung: Bestätigung, dass das Produkt den europäischen Sicherheits- und EMV-Anforderungen entspricht.
- RoHS: Beschränkt den Einsatz gefährlicher Stoffe wie Blei oder Quecksilber.
- UN38.3: Spezielle Norm für Lithium-Batterien – Pflicht für jedes tragbare Reiseladegerät mit integrierter Batterie.
- IEC/EN 62368: Sicherheitsstandard für Audio-, Video- und IT-Geräte, der auch USB-C Ladegeräte für Laptops umfasst.
Ein leichtes Reiseladegerät mit CE- und UN38.3-Kennzeichnung wird bei der Kontrolle in der Regel problemlos akzeptiert.
Unterschiede zwischen verschiedenen Reiseladegeräten
Nicht alle Ladegeräte sind gleich. Je nach Bauart gelten unterschiedliche Schwerpunkte bei der Sicherheitsprüfung:
- USB-C Reiseladegerät ohne Batterie (Wandladegerät): hier steht die elektrische Sicherheit im Vordergrund. CE- und RoHS-Kennzeichnung sind Pflicht.
- Tragbares Reiseladegerät mit USB-C PD (Powerbank): hier achtet die Sicherheitskontrolle auf die Batteriekapazität und UN38.3-Zertifizierung.
- Multi-Port USB-C Ladegerät für Laptops und Smartphones: zusätzlich wichtig ist die intelligente Leistungssteuerung, damit es bei gleichzeitiger Nutzung nicht überhitzt.
Kurz gesagt: Während Powerbanks vor allem auf die Energiemenge geprüft werden, stehen bei reinen USB-C Netzteilen Spannung, Leistung und Schutzmechanismen im Fokus.
Typische Probleme bei der Flughafenkontrolle
Viele Reisende machen unbewusst Fehler, die zu Verzögerungen oder Problemen führen:
- Keine klare Kapazitätsangabe auf dem Reiseladegerät → wird häufig eingezogen.
- Zu große Powerbank (>20.000mAh) → Verdacht auf Überschreiten der Wh-Grenze.
- USB-C Ladegerät ohne CE-Kennzeichnung → Sicherheitsbedenken, zusätzliche Prüfung.
So können Sie vorbeugen:
- Führen Sie ein Reiseladegerät mit klarer Wh-Angabe und EU-Zertifizierung mit.
- Prüfen Sie vor Abflug die Richtlinien Ihrer Fluggesellschaft, besonders bei Langstrecken.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Ein sicheres und praktisches Ladegerät für Reisen muss mehrere Kriterien erfüllen:
- Kapazität: Powerbanks ≤100Wh für internationale Flüge.
- Protokolle: Unterstützung von PD, QC oder PPS, damit sowohl Smartphones als auch Laptops effizient geladen werden können. Beispiel: Ein USB-C Ladegerät mit PD-Ausgang für Laptops ist universell einsetzbar.
- Zertifizierungen: CE, RoHS und UN38.3 sollten klar erkennbar sein.
- Portabilität: Ein kompaktes, leichtes Design erleichtert die Reise.
- Mehrfachnutzung: Ein Multi-Port Reiseladegerät mit USB-C Ausgängen kann mehrere Geräte gleichzeitig versorgen und ersetzt so mehrere Netzteile.
Empfehlungen für verschiedene Reisetypen
- Geschäftsreisende: Ein 65W USB-C Reiseladegerät mit mehreren Ports für Laptop und Smartphone, um unterwegs effizient zu arbeiten.
- Langstreckenreisende: Ein 20.000mAh tragbares Reiseladegerät mit PD-Schnellladung, das lange Flüge überbrückt und dennoch unter 100Wh bleibt.
- Digitale Nomaden: Ein Multi-Protokoll USB-C Ladegerät für Reisen, kompatibel mit PD, QC und PPS, für maximale Flexibilität.
- Studierende oder Kreative: Ein kompaktes 30W USB-C Ladegerät für Tablet und Smartphone, das wenig Platz im Rucksack beansprucht.
Pflege und sichere Nutzung von Reiseladegeräten
Auch die Handhabung spielt eine Rolle für die Sicherheit:
- Vermeiden Sie dauerhaftes Laden bei voller Leistung, um Überhitzung zu verhindern.
- Lagern Sie tragbare Reiseladegeräte nicht bei 0 % oder 100 %, sondern idealerweise zwischen 30–70 %.
- Nutzen Sie Ladegeräte nicht in geschlossenen Koffern oder schlecht belüfteten Räumen.
- Verwenden Sie hochwertige USB-C Kabel, da minderwertige Kabel die Ladegeschwindigkeit reduzieren oder sogar gefährlich sein können.
Fazit
Ob tragbare Powerbank oder USB-C Reiseladegerät für mehrere Geräte: Wer auf Reisen sicher und effizient laden möchte, muss die Regeln der Flughafensicherheit beachten.
Die wichtigsten Punkte sind:
- Kapazität von tragbaren Ladegeräten ≤100Wh.
- Zertifizierungen wie CE, RoHS und UN38.3 sind Pflicht.
- Protokolle wie PD, QC oder PPS sorgen für Kompatibilität mit modernen Geräten.
- Kompaktes Design und Multi-Port-Funktionalität sparen Platz und Gewicht im Gepäck.
Ein richtig ausgewähltes und zertifiziertes Reiseladegerät sorgt dafür, dass Sie auf Reisen entspannt bleiben – ohne Probleme bei der Sicherheitskontrolle und ohne Kompromisse bei der Ladeleistung.